Woodstock in Timbuktu – Die Kunst des Widerstands
Im Oktober verlässt das Filmzuckerl Waidhofen an der Ybbs zum mittlerweile dritten Mal seine gewohnten Räumlichkeiten, um im Bertholdsaal Weyer ein Auswärtsspiel zu bestreiten. In Kooperation mit dem Verein Frikulum und dem Weltladen Weyer wird dort am Freitag, 10. Oktober, 20 Uhr die Musikdokumentation „Woodstock in Timbuktu“ gezeigt. Die Filmvorführung im Bertholdsaal ist eine von mehreren Veranstaltungen, die anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Weltladens Weyer im Herbst statt finden. Vor und nach dem Film wird der Bertholdsaal von DJs beschallt.
Land: Deutschland/Mali| Jahr: 2013 | Laufzeit: 92 Minuten | Regie: Désirée von Trotha
Vorverkaufskarten sind im Weltladen Weyer erhältlich.
Eintrittspreise: Vorverkauf: 8 Euro/ermäßigt: 6 Euro, Abendkassa: 9 Euro/ermäßigt: 7 Euro
Filmzuckerl-Programmkino Waidhofen ist ein Projekt des Vereins Kunstbank Ferrum
ZUM FILM: Ein Musikfestival vor den Toren von Timbuktu leistet kulturellen Widerstand gegen radikale Islamisten. Der Versuch mit der Musik der Sahara der wachsenden Bedrohung ihres Lebensraumes etwas entgegenzusetzen, war über ein Jahrzehnt das erklärte Ziel des legendären Festival au Désert.
„Woodstock in Timbuktu – die Kunst des Widerstands” ist ein Dokumentarfilm über dieses Musikfestival in der Sahara, das für den Erhalt der nomadischen Kultur eintritt. Im Januar 2011 fand das elfte internationale Festival au Désert in den Dünen vor Timbuktu in Nord-Mali statt. Dazu eingeladen haben Tuareg oder besser gesagt Kel Tamaschek, wie sich die Sahara-Nomaden selbst nennen.
Die Republik Mali ist ein Vielvölkerstaat, zählt zu den zehn ärmsten Ländern der Welt und wurde wiederholt von bewaffneten Aufständen heimgesucht. In diesem spannungsgeladenen Umfeld setzt sich das Festival au Désert für Völkerverständigung und dauerhaften Frieden ein. Drei Tage und Nächte bietet das Festival eine ideale Plattform für die Begegnung mit diesem legendären Wüstenvolk, das sich nicht erst in Zeiten der Globalisierung zum Widerstand aufgerufen fühlt. Seit Beginn der Kolonialzeit finden sich die Kel Tamaschek in einer politischen Landschaft wieder, die ihre nomadische Lebensweise und damit den Fortbestand ihrer Jahrhunderte währenden Kultur gefährdet. Aktuell sind die Kel Tamaschek in Malis Norden massiv bedroht. Es herrscht Krieg. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht.
“Gratulation an Bombino aus dem Niger! Er hat sich der Kalaschnikow verweigert und stattdessen zur Gitarre gegriffen!” Mit diesen Worten beginnt der Film nach einem Bühnenauftritt auf dem Festival. Auch international bekannte Musiker der Kel Tamaschek begegnen dieser Herausforderung. Im Film kommen drei sehr unterschiedliche Bands zu Wort und Lied.
In ihren Liedern besingen sie wie schlimm vieles war, wie hart es noch ist und wie schön alles werden soll. Im Moment ist es wieder sehr schlimm. Doch gerade jetzt scheint es drängender denn je an bessere Zeiten und den kulturellen Reichtum dieses vom Untergang bedrohten Volkes zu erinnern.