Weihnachten 2015. Wie feiert man, wenn sich ein derartiges Jahr dem Ende zuneigt und die Rhetorik der letzten Wochen vielerorts nach history-repeated und 1914 klingen? Wenn man als viel geübter Konzertbesucher am Eingang des Konzertsaals die Security checkt? Es muss das Schöngeistige sein, die Musik, die Kunst, als Alternative, als Signal, als Mittelfinger gegen die Wahnsinnigen, die ihren Gott als Vorwand für Macht, Einfluss und Destabilisierung nutzen, gegen die Zäune und armen, schlecht frisierten Polit-Demagogen und Möchtegern-Kriegsherren. F-You.
Genau darum beschließen wir unser 2015 mit einem prachtvollen Konzertabend. Und das liest sich so:
VIECH sind gewachsen und kommen mit ihrem brandneuen zweiten Album „YEAH“ (VÖ: 23.1.2016) zurück nach Weyer. Nicht nur personell, sondern auch musikalisch. Waren sie als Duo kraftvoll, dann sind sie als Quintett jetzt brachial. Fünf bärtige Steirer, die mit allerhand Instrumenten bewaffnet aus voller Kehle um ihr Leben singen. Ein Frontman ist nicht auszumachen, es ist das Kollektiv, das einem da mit voller Wucht und bedingungslos entgegenbläst. Mit den neuen Mitgliedern sind neben mehr Lautstärke auch 20 Bpm pro Kopf dazu gekommen. So animalisch und mitreißend ihr Live-Auftritt wirken mag, so filigran und zerbrechlich sind ihre Texte. Viech überfordert im Programm und schafft es dabei Dadaismus, Beziehungskriese und Gesellschaftskritik gleichzeitig durchzuschneiden. Hinterfotzig sagen die einen, äußerst charmant die anderen.
FIJUKA veröffentlichten mit ihrem zweiten Album wohl eines der besten Alben des Jahres und sind live ein absolutes Ereignis. Es sind In-your-face Pop Watschen, die uns da entgegen knallen. Es gibt alles zwischen Femme fatale und Sirene. Und das ganze wird gepaart mit Basslines sind diese gerade richtig geratene Mischung aus Verspieltheit und raffiniertem Songwriting, die guten Pop so oft ausmacht.
Und zum Abschluss – Disko mit dem Frikulum DJ-Team. Denn Disko ist wichtiger denn je!